30c3: Hackerkongress mit Snowden-Effekt

Das Jubiläumstreffen des Chaos Computer Club CCC war in diesem Jahr so gut besucht, wie (fast) nie zuvor, was sich allgemein als „Snowden Effekt“ herumgesprochen hat. Neben dem guten Besucherzuspruch zeigte sich jedoch auch in der alljährlichen Zusammenfassung der vorangegangenen 12 Monate ein ordentlicher Zuwachs bei den Mitgliedzahlen durch die Veröffentlichungen des US-Amerikaners. Weitere Highlights, wie die Keynote von Glenn Greenwald oder die Rede des gerade geschassten Ex-Datenschutzbeauftragten Peter Schaar rundeten den Kongress ab, der heute Abend mit einer Abschlussveranstaltung zu Ende geht.

Noch läuft ja der Kongress und noch basteln die fleissigen „Hilfs-Engel“ an den endgültigen Videoversionen der einzelnen Kongress-Vorträge; auch wegen der Übersetzungen. Einige der bereits fertig gestellten Filme habe ich mir aber schon angesehen/-gehört, so dass ich schon ein paar Empfehlungen aussprechen kann.

TKÜ-Sprech
Wie üblich nahm die Überwachungstechnik bzw. -thematik beim CCC-Kongress wieder breiten Raum ein, wovon die Keynote von Greenwald nur ein Teil war. Als Einstieg empfehle ich mal die Entschlüsselungen des Politiker-Sprech von Martin Hase und Kollegen, der neben seiner lockeren Aufbereitung auch zum Verständnis der weiteren Vorträge zu den Themen „Netztneutralität“ und „IFGINT“ (Informationsfreiheitsanfragen) beitragen dürfte.

Gut angekommen bei den Teilnehmern ist auch das „Seidenstrassen“-Projekt, bei dem es sich um ein selbstgebautes Rohrpostsystem handelt, das die verantwortliche Künstlergruppe hier noch genauer erläutert.

Techs
Wie sich das für „richtige“ Hacker gehört, wird aber auch ganz eng an der Grenze zwischen Hard- und Software gearbeitet. Einzelne Vorträge, in denen für bestimmte Zwecke bestimmte BIOSe empfohlen, Firmware diverser „embedded devices“ untersucht oder Car-Systems mit Python (nein, nicht die Schlange…xD) infiltriert werden, sind da nur der Anfang. Wissenschaftlich das „hochtrabendste“ Projekt dürfte wohl der Vortrag zur „Quantenkommunikation über große Entfernungen“ sein, wenngleich auch einiges andere für mich zu hoch ist.

Aus der anderen Rchtung, also von der „soften“ Menschenwelt auf die Software und Hardware zu adaptieren, kamen natürlich auch einige Talks. Im Vordergrund steht dabei zum Beispiel die Entwicklung moderner KI-Modelle (artificial intelligence), wie sie in folgendem Beitrag behandelt wurden.

Snowden
Dennoch: am Thema „Snowden & Kryptographie“ ging beim 30c3 nichts vorbei. Ob sich Künstler dazu äussern, welchen echten Verboten sie gegenüber stehen, oder Kryptographen erläutern, welche Details zu beachten und Schlüsse zu ziehen sind; Ed´s evrywhere…

31c3/2014
Bleibt uns nur zu hoffen, dass es in 2014 erfreulichere Gründe für zunehmende Mitgliederzahlen geben wird. Der „geschiedene“ Peter Schaar wird dafür zwar nicht mehr beruflich verantwortlich sein können, aber – wie er versicherte – privat. Seiner Effektivität, unter dessen geringer Reichweite er während seiner Amtszeit sichtlich gelitten hat, muss das nicht unbedingt einen Abbruch tun!

Weitere Berichterstattung: 30c3 beim Deutschlandfunk

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